VS Marbach
Sanierung und Erweiterung der Volksschule Marbach an der Donau.
Die Volksschule Marbach an der Donau wurde im Jahre 1914 nach Plänen von Clemens Holzmeister errichtet.Die Sanierung und Erweiterung des 100 Jahre alten Schulgebäudes in Marbach stellte in vielen Belangen eine besondere Herausforderung an Planung und Bauausführung dar.
Die vorhandenen Funktionen entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb. So fand der Turnunterricht in einer adaptierten Klasse statt. Werken wurde im spärlich belichteten Erdgeschoss unterrichtet und die Garderoben befanden sich im Gangbereich.
Es war bald klar, dass eine Erweiterung auf dem benachbarten und auch verfügbaren Grundstück die sinnvollste Lösung darstellte, die mangelhaften Funktionsbereiche neu zu organisieren.
Der 3-geschossige Erweiterungsbau auf dem ca.10 m breiten und 20m tiefen Grundstücksstreifen ist in jedem Geschoß barrierefrei an das Hauptgebäude angeschlossen. Der Übergang zwischen altem und neuem Gebäude ist durch einen bauwerkshohen verglasten Luftraum als Fuge ausgeführt und gibt den Blick auf die Donau frei.
Der Mehrzweckraum im Erdgeschoß öffnet sich nach Aussen, indem er diese transparente Fuge horizontal weiterführt und dadurch die oberen Geschosse abhebt und schweben lässt. In diesem Bereich befindet sich auch der Eingang zur Musikschule, der diesen Bereich vom übrigen Schulbetrieb getrennt betretbar macht.
Im ersten Obergeschoß ist der neue Gymnastiksaal im Ausmaß von 9x12m samt Turngeräteraum, Garderoben und Waschräumen angeordnet. Der Raum ist, wie auch der Mehrzweckraum im Erdgeschoß, durch akustisch wirksame Oberflächen auch für kleine Veranstaltungen geeignet.
Werkraum und Musikschulräume im 2. Obergeschoß zeigen sich nach Außen als klarer Kubus. Mit der Verkleidung aus patiniertem Zinkblech erhält das Gebäude ein eigenständiges Auftreten.
Durch die Übersiedlung des Turnraums in den Erweiterungsbau konnten nun alle Klassen wieder in den Räumen des ursprünglichen Schulkonzepts von 1914/15 platz finden. Die Klassenzimmer wurden mit neuen Holzböden und akustisch wirksamen Deckenverkleidungen ausgestattet. Eine Lüftungsanlage sorgt für Frischluft in diesen Räumen.
Im Erdgeschoß des alten Schulgebäudes wurde eine Zentralgarderobe eingerichtet und im seitlichen, früher ungenutzten Bereich, fand die Tagesbetreuungsstätte ihren Platz.
Die Renovierung des bestehenden Gebäudes wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. So wurde beispielsweise das alte Farbkonzept von Clemens Holzmeister freigelegt bzw. von Restauratoren untersucht und in seiner damaligen Farbgebung wieder ausgeführt.
In den Klassen wurde wieder Eichenparkett verlegt und alle Putze wurden mit naturhydraulischen Materialien ausgeführt.
Aufgrund der Hochwassergefahr, die im Juni 2013 auch die Baustelle überschwemmte, wurden die Fussbodenaufbauten im Erdgeschoß wasserresistent ausgeführt. Zum Technik/Heizraum gibt es eine mobile Schutzwand, die im Katastrophenfall aufgebaut wird und Heizung sowie Technikgeräte schützt.
Das gesamte Schulgebäude ist jetzt mit einer Biomasseheizung (Pellets) ausgestattet. Die Wärmeverteilung erfolgt über Fußbodenheizung bzw. über Heizkörper.
Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt Klassenräume, Turnraum sowie Mehrzweckraum mit Frischluft. Das verringert den Energieverbrauch im Bestand wie auch die Dämmung der obersten Geschossdecke.
Besonders beim Erweiterungsbau wurde hoher Augenmerk auf die Verwendung ökologischer Baustoffe gelegt.
So wurden bei der Dämmung der massiven Außenwände Hanfdämmplatten verwendet. Das Obergeschoß ist zur Gänze in Holzbauweise ausgeführt.
Bauherr:
Marktgemeinde Marbach
die Siedlung
Ardaggerstrasse 28
3300 Amstetten
Nutzfläche Bestand: ca.850m2
Nutzfläche Erweiterung: ca.470m2